Shaper Tipps

In dem letztem Stammtisch in der Werkzeugbibliothek am Gasteig habenwir die Shaper Origin Fräse ausprobiert. Folgende Tipps

  • labs.shapertools.com ist super für schnelle Formen und Vektorgraphiken
  • Doppelseitiges Klebeband in Verbrauchsmaterial aufnehmen
  • die aktuelle Auflagefläche ist zu klein ich werde so etwas fräsen

Ich habe letzte Woche mit der Shaper Origin in ca. 3 Stunden ein Tablett für Tokens für ein Kartenspiel (Arkham Horror) gefräst und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis:

Hier ein paar Erkenntnisse und Tipps daraus (manches ist wahrscheinlich offensichtlich wenn man mehr Erfahrung mit Fräsen hat als ich):

Die Dateivorlage von Shaper für Adobe Illustrator kann man auch super in Inkscape verwenden, wenn man kein Illustrator hat. Man sollte allerdings ein paar einfache Punkte beachten, die Shaper hier erklärt.

Am besten funktioniert das Orientieren der Fräse auf dem Tisch mithilfe des Tapes, wenn man ein Werkstück hat dass groß genug ist, dass die Fräse und das Tape alles drauf passt. Dann ist automatisch alles in einer Ebene und man muss sich keine Sorgen machen, ob Tape und Fräse auf derselben Höhe sind oder gegeneinander verrutschen.

Die Rasterfunktion der Shaper Origin hilft sehr, das Design millimetergenau auf dem Werkstück zu platzieren. Damit konnte ich sogar das Tablett aus dem umgebenden Brett ausschneiden, obwohl die Origin mit einem so kurzen Fräser wie meinem eigentlich keine 25mm tief fräsen kann - einfach das Brett umgedreht und dasselbe Design auf der Rückseite platziert, mit demselben Abstand von derselben Ecke.

Beim Fräsen von Hartholz wie Buche wird der Fräser teilweise sehr heiß, wenn zu tief auf einmal gefräst wird. In meinem Fall hat eine Tiefe von 3mm pro Fräsgang gut funktioniert. Shaper empfiehlt für die (sehr kleinen) normalerweise im Lieferumfang enthaltenen Fräser, maximal so tief zu fräsen wie der Durchmesser des Fräsers (nicht des Schafts). Es kommt aber auch darauf an wie viel Material man wegnimmt: wenn man nur noch einmal den letzten Millimeter Versatz entfernen will, kann man ruhig tiefer fräsen als beim ersten Schnitt mitten ins massive Material.

Wie immer beim Fräsen sollte man in die richtige Richtung („Gegenlauf“) fräsen, damit der Fräser nicht ausreißt und man versehentliche Macken fräst.

Tolle Maschine auf jeden Fall, ich bin sehr froh über diese tolle Möglichkeit, sie ausleihen zu können!

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Danke dir für die Tipps. Du hattest das Werkstück mit Doppelseitigem Klebeband am Tisch befestigt oder?

Ich habe doppelseitiges Klebeband für einen ersten Prototypen verwendet, wo das Werkstück relativ klein war. Tesa Powerbond ultrastrong lässt sich ohne Rückstände wieder entfernen und hält aber super. Mit anderen Tapes hatte ich nicht so viel Erfolg.

Das endgültige Stück das oben im Foto zu sehen ist habe ich dagegen in eine alte Tischplatte gefräst, die ich mit Zwingen festgespannt hatte, da ich kein Tape mehr hatte. Mit einem so großen Werkstück geht das, man braucht aber mindestens ~10 cm rund um den zu fräsenden Bereich, eher noch mehr, und in mindestens eine Richtung noch mal deutlich mehr Platz für das Shaper Tape.

Nach dem Fräsen der inneren Fächer habe ich mit der Shaper ein Rechteck rundherum gefräst, und dabei aber die letzten paar Millimeter an ein paar Stellen stehen gelassen, damit das Werkstück ohne doppelseitiges Klebeband nicht wegfliegt. Am Ende habe ich diese Stellen mit der Hand durchgesägt.

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